Sozialpreis:
Seniorenwohngemeinschaft Schloss Künersberg

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2022

Seniorenwohngemeinschaft Schloss Künersberg

Wohl die meisten Menschen möchten im Alter – auch bei Pflegebedürftigkeit – ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen. Hierfür benötigen sie jedoch eine entsprechende Wohnform, die genau auf ihre Bedarfe und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die 2011 von den künftigen Bewohnern, ihren Angehörigen und Mitgliedern der ehrenamtlichen Demenzhilfe Allgäu des gemeinnützigen Vereins Familiengesundheit 21 e.V. aus Memmingen initiierte Wohngemeinschaft gilt als Gute-Praxis-Beispiel, das im Bereich der Organisation selbstbestimmter Wohnformen im Alter weit über die Region hinaus ausstrahlt.

[…] Die ambulant betreute Wohngemeinschaft Schloss Künersberg hat sich stets offen für Neues gezeigt, war lernbereit und bei der Umsetzung innovativer Projekte und Modellprogramme im Bereich Bildung, zur Weiterentwicklung neuer Wohnformen sowie zur Verbesserung der Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Demenz beteiligt.

Das Bürgerschaftliche Engagement ist in besonderer Weise zu würdigen. Nur durch diesen ehrenamtlichen Einsatz haben sich Gestaltungsmöglichkeiten in der Begleitung und Betreuung von Senioren entwickelt, die prägend und nachhaltig sind.

Möge dieser Ansatz noch viele Nachahmer finden!

Auszug aus der Laudatio

Strohhalm - Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen e.V.
Sozialpreis:
Strohhalm - Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen e.V.

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2022

Strohhalm - Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen e.V.

Die Auszeichnung mit dem Sozialpreis würdigt den Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen e.V., der seit seiner Gründung vor gut 20 Jahren das Motto „In Regensburg braucht NIEMAND hungern, NIEMAND frieren, NIEMAND schmutzig sein!“ verfolgt. Im „Strohhalm“, der Begegnungsstätte für Obdachlose und Hilfebedürftige, ist jeder willkommen, der Hilfe sucht. Und der „Strohhalm“ gewährt ein sehr breites Spektrum an Hilfen.

So bietet der „Strohhalm“ in seiner Begegnungsstätte täglich für mehr als 50 Obdachlose und Bedürftige Frühstück, Mittagessen und in der kalten Jahreszeit am Nachmittag Kaffee und Kuchen an. Hinzu kommt ein warmes Essen an Heiligabend. Weiterhin haben die Hilfesuchenden die Möglichkeit zu duschen, ihre Wäsche zu waschen und sich in der Kleiderkammer neu einzukleiden.

[…] Seit seiner Gründung vor mehr als 20 Jahren arbeitet der Verein auf ehrenamtlicher Basis und finanziert sich allein aus Spenden. Zuschüsse hat der Verein nie beantragt. Gleichwohl gibt es viele Privatpersonen sowie Firmen und Vereine, die den „Strohhalm“ in großer Verbundenheit mit kleinen und großen Spenden unterstützen. Das zeigt den hohen Stellenwert, den der Verein in Regensburg hat.

Die Auszeichnung beinhaltet den Dank für das vorbildliche Engagement und würdigt den großen Einsatz des Vereins, aller seiner ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und insbesondere auch seines Gründers, Herrn Josef Troidl.

Auszug aus der Laudatio

Willkommen mit Musik, WiMu e. V.
Sozialpeis:
Willkommen mit Musik, WiMu e. V.

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2022

Willkommen mit Musik, WiMu e. V.

„Willkommen mit Musik“ (WiMu e.V.) ist eine Musikschule, die 2014 aus einem spontanen Konzert mit Menschen, die flüchten mussten, entstanden ist. Inzwischen arbeiten in der solidarischen Musikschule Menschen mit und ohne Migrationserfahrung. Gemeinsam teilen sie ihr Anliegen, allen Menschen der Gesellschaft die Chance zu geben, Musik zu machen und am kulturellen Leben teilzuhaben.

[…] Mittlerweile ist der Solidarische Musikschulverein WiMu e.V. ein Vorzeigeprojekt für Integration und Inklusion durch Musik geworden und über die Grenzen Würzburgs bekannt. U.a. erhielt er 2017 für seine Arbeit den Integrationspreis der Regierung von Unterfranken.

Besonders überzeugen hier neben der musikalischen Arbeit das darüber hinaus gehende soziale Engagement sowie der Grundansatz einer solidarischen Gemeinschaft, in der jede*r teilhaben soll und kann und je nach seinen*ihren individuellen persönlichen wie finanziellen Möglichkeiten zum Gelingen des Gesamtprojekts beiträgt.

[…] Dass „Willkommen mit Musik“ seine inhaltlich sehr gute und wertvolle Arbeit und seine zahlreichen Projekte nun schon seit fast acht Jahren erfolgreich durchführt, erscheint der Jury im Rahmen des Sozialpreises 2022 der Bayerischen Landesstiftung ausdrücklich preiswürdig.

Auszug aus der Laudatio

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) <br>
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
Sozialpreis:
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2021

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)

Das Café Blind Date der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Würzburg ist die konkrete Umsetzung des Inklusionsgedanken, der in der Ordnung der DPSG auch für den gesamten Bundesverband verankert ist. Die DPSG beruft sich hierbei auf drei Grundlagen: auf die Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung, die pfadfinderische Methodik und die Christliche Lebensorientierung. Aus diesen drei Wurzeln leitet sich deren Verständnis der Pfadfinderidee ab:

Den jungen Menschen ermöglicht der Verband, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und in die eigene Hand zu nehmen. In ihrer und seiner Selbstständigkeit soll sich jede und jeder erfahren können. Alle bringen sich mit ihren Fertigkeiten und Kompetenzen ein. Durch reflektierte Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen erleben sie sich somit als wechselseitige Bereicherung. Als katholischer Pfadfinderverband handelt die Pfadfinderschaft auf der Basis eines christlichen Menschenbildes, das die Würde und Einzigartigkeit des Einzelnen in den Vordergrund rückt. Wir begrüßen die Verschiedenheit von Menschen innerhalb unserer Gruppen und streben danach, entsprechend den Grundlagen der Pfadfinderbewegung, zur Entwicklung aller jungen Menschen beizutragen. Daraus folgt eine Forderung nach Gleichstellung, die es verbietet, Menschen wegen sozialer oder individueller Umstände zu benachteiligen oder aus dem Verband auszugrenzen.

[…] Für die DPSG Würzburg heißt Inklusion, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung und die, die von Behinderung bedroht sind, als selbstverständlicher Teil der Gemeinschaft anzuerkennen und deren Teilhabe zu ermöglichen. Somit werden alle Kinder und Jugendlichen unterstützt, gefordert und gefördert, um dem eigenständigen Erziehungsauftrag als Kinder- und Jugendverband gerecht zu werden.

Auszug aus der Laudatio

Der Hospizverein Schwabach<br>
Hospizverein Schwabach
Sozialpreis:
Hospizverein Schwabach

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2021

Hospizverein Schwabach

[…] Die Bayerische Landesstiftung prämiert in diesem Jahr ein Projekt, das sich der letzten Lebensphase und Lebenstage betagter Senior*innen in Pflegeheimen widmet. Ein Projekt, das darauf abzielt, Zeit zu haben, Teilhabe zu ermöglichen und Lebensqualität am Ende des Lebens in den Vordergrund zu stellen.

Das Projekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“ greift in der Kooperation mit dem Hospizverein Schwabach wertvolle Erfahrungen aus der Hospiz- und Palliativkultur auf und implementiert dies trägerübergreifend in drei Einrichtungen der stationären Altenhilfe und geht dabei einen besonderen Weg. Das „Haus am Wehr“ in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Schwabach, das Haus St. Willibald der Caritas im Nürnberger Süden und das „Hermann-Vogel-Pflegezentrum der Arbeiterwohlfahrt in Schwabach bringen sich mit ein.

[…] Die Bayerische Landesstiftung will mit der Auszeichnung dieses trägerübergreifenden Projektes ein Zeichen setzen. Sie drängt darauf und unterstützt das strategische Ziel des Projekts „Zeitintensive Betreuung“ möglichst bald in die Regelversorgung zu etablieren. […] Wir alle wünschen uns in den letzten Tagen des Lebens nicht allein gelassen zu werden, wir alle wollen das Pflegezeit bezahlt wird, wenn würdevolle Pflege zeitintensive Betreuung braucht. Beispielhaft belegt das Projekt, dass es auf diese Weise gelingt, den schwerkranken sterbenden Senior*innen und ihren Angehörigen mehr Sicherheit und Ruhe zu geben und zu vermitteln. Die Bayerische Landesstiftung gratuliert den Preisträgern und dankt für das vorbildliche Engagement.

Auszug aus der Laudatio

PFAD FÜR KINDER-Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Bayern e.V.
PFAD FÜR KINDER-Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Bayern e.V.
Sozialpreis:
PFAD FÜR KINDER-Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Bayern e.V.

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2021

PFAD FÜR KINDER-Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Bayern e.V.

Die Auszeichnung mit diesem Preis würdigt den Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien, der 1987 in München gegründet wurde und sich seit 1993 PFAD FÜR KINDER nennt. Er ist ein Zusammenschluss von Pflege- und Adoptivelterngruppen und -vereinen, Pflege- und Adoptivfamilien, Tagespflegeeltern und Fachkräften der Jugendhilfe.

PFAD FÜR KINDER fungiert als gemeinsames Sprachrohr der Pflege- und Adoptivfamilien in Bayern und als Ansprechpartner für Gesetzgeber, Behörden, Verbände, Institutionen, Politiker/innen und Personen, die sich für die Wahrung der Interessen von Kindern und deren Familien einsetzen. Der Landesverband PFAD FÜR KINDER als Zusammenschluss von Pflegeeltern auf Landesebene hat sich mit außergewöhnlichem ideellem und materiellem Engagement für Pflege- und Adoptiveltern verdient gemacht; so gewährt er umfassende Hilfen durch Informationen in Form von Materialien und Fachliteratur. Er bietet Fachberatung, Supervision und Weiterbildung an. Hierdurch, aber auch durch persönliche Beratung bei der Gründung und Unterstützung von Ortsgruppen und Ortsvereinen, trägt er in herausragender Weise zur Stabilisierung von Pflegeverhältnissen im Einzelnen und zur Wahrnehmung des Pflegekinderwesens in der Öffentlichkeit bei.

[…] Die Auszeichnung mit dem Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung würdigt den langjährigen und vorbildlichen Einsatz des Trägers für diese besonders engagierten Personen.

Auszug aus der Laudatio