Kinderbuch Glücksspielsucht der Landesstelle für Glücksspielsucht in Bayern
Sozialpreis:
Kinderbuch Glücksspielsucht der Landesstelle für Glücksspielsucht in Bayern

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2023

Kinderbuch Glücksspielsucht

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) ist die zentrale Einrichtung, die sich um Prävention, Beratung, Praxistransfer und Forschung bei Glücksspielsucht kümmert. Sie wurde im Jahr 2008 gegründet, wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert und ist nicht weisungsgebunden.

[…] Beim „Kinderbuch Glücksspielsucht“ ist in Zusammenarbeit mit dem Präventionsprojekt Glücksspiel der pad gGmbH Berlin, der Autorin Gundi Herget und der Illustratorin Nele Palmtag ein Buch für Kinder ab acht Jahren entstanden. „Mein Papa, die Unglücksspiele und ich“ erzählt von Alina und ihrer Familie. Eingerahmt von einer spannenden Detektivgeschichte findet Alina im Erzählteil des Buches heraus, dass ihr Vater an einer Glücksspielsucht leidet. Die Illustrationen begleiten die Geschichte und unterstützen sowohl die Gefühlsebene als auch eine humorvolle Seite der Geschichte. Im Sachteil wird kindgerecht erklärt, wie es zu einer Glücksspielsucht kommen kann und welche Hilfen es gibt. Ein ins Buch integrierter Elternbrief wendet sich an Betroffene und Angehörige. Er soll dazu ermutigen, mit Kindern über die Problematik in der Familie zu sprechen und Tipps geben, wie man hierbei am besten vorgeht. Zudem gibt es Hinweise, wie Kinder unterstützt werden können, mit der Situation umzugehen. Ergänzt wird das Buch durch eine Arbeitshilfe für pädagogische Fachkräfte.

[…] Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Prävention und zur Gesundheitsförderung von belasteten Kindern. Es thematisiert das Tabuthema Glücksspielsucht und fördert ganz allgemein Resilienz, Problemlösekompetenz und Empathie. Bei der Erstellung waren Fachpersonen der Suchthilfe, Expertinnen für Kinderbücher sowie Betroffene und Angehörige einbezogen. Bei dem Kinderbuch handelt es sich um die kreative Umsetzung von Fach- und Erfahrungswissen aus dem Suchtbereich. Die Autorin und Illustratorin haben mit viel Empathie, Wertschätzung, Neugier und anregenden Bildern ein Werk geschaffen, das weit über die bloße Vermittlung von Wissen hinausgeht.

Auszug aus der Laudatio

Inklusionsgarde der Karnevalsgesellschaft Narragonia Regensburg 1848 e.V.
Sozialpreis:
Inklusionsgarde der Karnevalsgesellschaft Narragonia Regensburg 1848 e.V.

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2023

Inklusionsgarde der Karnevalsgesellschaft Narragonia Regensburg 1848 e.V.

Die „Inklusionsgarde der Karnevalsgesellschaft Narragonia Regensburg 1848 e.V.“ ist ein Newcomer unter den Bewerbungen für den diesjährigen Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung und hat die Jury auf Anhieb überzeugt.

Die 1848 gegründete Narragonia Regensburg ist die älteste Faschingsgesellschaft Bayerns. So scheute sie sich auch nicht, als erster Faschings- bzw. Karnevalsverein in Bayern Menschen mit Behinderungen aktiv am Vereinsleben teilhaben zu lassen. In der Inklusionsgarde tanzen bis zu 26 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von fünf bis 28 Jahren. Mehr als die Hälfte der Tänzerinnen und Tänzer sind Menschen mit Beeinträchtigung, der andere Teil der Garde kommt aus der Kinder- und Jugendgarde sowie der Prinzengarde der Narragonia.

Mit ihrer Idee und ihrer Zielgruppe ist die Inklusionsgarde in einer Nische tätig, um Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigung ein Angebot mit künstlerischem, kreativem Ausdruck im Sportbereich anzubieten. Dabei stehen sowohl sportliche Höchstleistungen als auch gemeinsame Freude an der Bewegung im Vordergrund. Der erste Platz bei den Special Olympics 2022 steht für die erfolgreiche Arbeit der Garde.

[…] Das Motto der Inklusionsgarde „Tanzen ohne Grenzen“ steht für die Leistung der Sportlerinnen und Sportler. Gleichzeitig ist es ein Appell an uns alle: Grenzen existieren nur in unseren Köpfen - die Inklusionsgarde der Narragonia Regensburg zeigt, wie diese einfach weggetanzt werden können!

Auszug aus der Laudatio

Straßenambulanz St. Franziskus e. V. Ingolstadt
Sozialpeis:
Straßenambulanz St. Franziskus e. V. Ingolstadt

Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung 2023

Straßenambulanz St. Franziskus e. V. Ingolstadt

Die Auszeichnung mit dem Sozialpreis würdigt den Verein Straßenambulanz St. Franziskus e.V., der es seit seiner Gründung im Februar 2005 als seine Aufgabe ansieht, Menschen im sozialen Abseits neue Wege aufzuzeigen, damit diese aus Armut und Sucht zurück in ein menschenwürdiges Leben gelangen.

So bietet der Verein Obdachlosen, Wohnungslosen, Suchtkranken und sozial schwachen Menschen mit einem niederschwelligen Angebot ohne Zugangsvoraussetzungen medizinische Versorgung, bei schweren Erkrankungen Therapiemaßnahmen und erlebnispädagogische Angebote an. Daneben wird bei Behördenangelegenheiten als auch bei Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche Unterstützung geleistet. Zudem erhalten die betroffenen Menschen kostenlos Lebensmittel und Mahlzeiten, einen Schutz- und Ruheraum sowie die Möglichkeit, dort zu duschen, Wäsche zu waschen und ggf. Kleidung.

[…] Seit seiner Gründung vor mehr als 15 Jahren finanziert der Verein alle Behandlungs-, Beratungs- und Vermittlungsleistungen ausschließlich durch Spenden. Es werden auch Patenschaften angeboten, bei denen ein Pate die Kosten (Mahlzeiten, Medikamente, etc.) für einen Betroffenen übernimmt.

Mit einer Auszeichnung dankt die Bayerische Landesstiftung für das vorbildliche Engagement und würdigt den großen Einsatz des Vereins, all seiner ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und insbesondere auch seines Gründers, Bruder Martin Berni.

Auszug aus der Laudatio