Preisträgerin Dr. Irmtraud Heitmeier<br>
Kulturpreis:
Dr. Irmtraud Heitmeier

Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung 2024

Dr. Irmtraud Heitmeier

Die Historikerin Dr. Irmtraut Heitmeier, Jahrgang 1959, verkörpert einen weltoffenen und einen für größtmögliche Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Disziplinen stehenden Zugang zur bayerischen Landesgeschichte. Damit hat sie die Forschung über das Frühe Mittelalter in Bayern und somit über die Bajuwaren in den letzten Jahrzehnten maßgeblich vorangebracht.

[...] Durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Frau Heitmeier, die nicht sich selbst in den Vordergrund rücken, sondern mit Eifer ihren Forschungsgegenstand ins Rampenlicht stellen, wird die früheste Phase Bayerns als Land mitten und vernetzt in Europa lebendig.

Dass eine begeisterte Wissenschaftlerin wie Frau Heitmeier an ihrem Wissen auch Heimatkundler in Vorträgen für Geschichts- und Heimatvereine sowie die breite Öffentlichkeit durch geschriebene Artikel teilhaben lässt, versteht sich vor diesem Hintergrund fast von selbst. Frau Dr. Heitmeier ist eine großartige Vermittlerin bayerischer Geschichte weit über ihre akademischen Aufgabenfelder hinaus.

Auszug aus der Laudatio

Das Kooperationsprojekt MUBIKIN
Kulturpreis:
Kooperationsprojekt MUBIKIN

Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung 2024

Kooperationsprojekt MUBIKIN

Das Programm in Trägerschaft der Stadt Nürnberg, Stiftung Persönlichkeit, Bouhon Stiftung und Hochschule für Musik Nürnberg zielt darauf ab, allen Kindern und Jugendlichen in Nürnberg eine umfassende musikalische Bildung zu bieten. Im Herbst 2011 ist MUBIKIN in zwei Schulsprengeln mit zehn Kindergärten und zwei Grundschulen an den Start gegangen. Seit dem Schuljahr 2020/2021 nehmen an MUBIKIN acht Schulen, ein Förderzentrum und 40 Kindergärten teil.

MUBIKIN umfasst die Qualifizierung von Pädagogen im Bereich Musikpädagogik sowie wöchentlichen Unterricht in Kooperation mit der Musikschule Nürnberg, der in Kindergärten und Grundschulen stattfindet. Gerade Kindern aus eher bildungsfernen Familien helfe Musik sehr. Alle Kinder seien beim Musikunterricht voll integriert, und der Spracherwerb komme mit dem Singen quasi automatisch. Die Kinder würden ihre Lieder nicht nur mit in den Kindergarten-Alltag nehmen, sondern auch mit nach Hause.

[...] Mithilfe musikalischer Bildung können Kinder ihr kognitives, emotionales und soziales Potenzial entfalten und zu starken und umsichtigen Persönlichkeiten heranreifen. Werden Kinder im frühen Kindesalter gefördert, wie MUBIKIN es tut, dann sind diese Effekte besonders intensiv und nachhaltig.

Auszug aus der Laudatio

Hans Pleschinski
Kulturpreis:
Hans Pleschinski

Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung 2024

Hans Pleschinski

Hans Pleschinski ist einer der gebildetsten, vielseitigsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, zugleich einer der unterhaltsamsten und feinfühligsten.

Autobiografisch geprägt sind der 1993 erschienene Roman „Ostsucht“, der von seiner Jugend im deutsch-deutschen Grenzland inspiriert ist, und das „Bildnis eines Unsichtbaren“ (2002), ein Werk, in dem Pleschinski seine persönlichen Erfahrungen in der Münchner Boheme während der frühen Aids-Phase aufarbeitet.

Auch die umfangreichen Romane „Brabant“ (1995) und „Ludwigshöhe“ (2008) beschäftigen sich mit dem scheinbaren Gegensatz von äußerem Prunk und innerem Verfall. In „Ludwigshöhe“ versammeln sich vom Leben erschöpfte und zum Suizid entschlossene Menschen in einer Villa am Rande Münchens, um wieder ins Leben zurückzufinden.

Pleschinski bekam eine Anzahl von Literaturpreisen, darunter 2014 den der Landeshauptstadt München. Vom Freistaat dagegen hat er bisher bis auf den Kunstförderpreis von 1986 keine Auszeichnungen erhalten.

Auszug aus der Laudatio